Süddeutschland, 1627(?)
Nussbaumrelief
H. 59, B. 29 cm
Inv. 1870.950.
Museum Faesch
Hohe Virtuosität in der Anwendung der Schnitztechnik kennzeichnen das Bildwerk als Kunstkammerstück. Es ist ein Beispiel jener stilgeschichtlichen Strömung der frühen Barockzeit, die, im Gegensatz zur weit bedeutenderen Antikenrezeption, auf künstlerische Vorbilder der Spätgotik zurückgriff und als Dürer-Renaissance bekannt ist. Das Vorbild in diesem Fall ist die "kleine Kreuzigung", ein Gemälde von Mathias Grünewald (gestorben 1528).
Für diese einzige bekannte Umsetzung des Bildes in ein szenisches Relief verwendete der unbekannte Schnitzer, der zu Füssen des hl. Johannes mit F.E. signiert und datiert hat, einen 1605 nach dem Gemälde entstandenen Kupferstich von Raphael Sadeler. Nach dem Wappen der Luzerner Familie Zurlauben am Kreuzesstamm handelt es sich um eine Auftragsarbeit, vielleicht für Konrad III. Zurlauben (1571-1629).