Basel, um 1470
H. 59, B. 41 cm
Inv. 1881.77.
Ein erlesenes Zeugnis der Basler Glasmalerei spätgotischer Zeit ist die Christophorus-Scheibe, die ein unbekannter Meister um 1470 schuf. Schon 1881 gelangte die Kabinettscheibe aus einer Privatsammlung in den Besitz des Historischen Museums. Am ursprünglichen Anbringungsort, in der Kirche von Läufelfingen im oberen Baselbiet, bot das Fenster mit dem Schutzheiligen der Reisenden am Fuss des Jura-Passes über den Hauenstein die Gelegenheit zur Fürbitte. Die leuchtenden, kontrastierenden Farbtöne und die sich an der zeitgenössischen Druckgraphik orientierende Formensprache bestimmen die Wirkung des Glasgemäldes. Die vom Sturm aufgewirbelten roten Umhänge stehen im Kontrast zu der ruhigen Anstrengung des riesenhaften Heiligen, der unter der schwerer werdenden Last des Christusknaben das rettende Ufer zu erreichen sucht.