um 1900
Inv. 2015.272.
Die Stadtvermessung, welche die unentbehrlichen Grundlagen für das Grundbuch, für die Kartographie sowie für den Hoch- und Tiefbau liefert, ist ein wichtiger Bestandteil des Basler Kulturguts. Sie hat sich in den letzten 200 Jahren aus einfachsten Anfängen zu einer hochpräzisen Wissenschaft entwickelt. An diesem Fortschritt haben Instrumentenbauer und Geometer gleichermassen Anteil: Winkel- und Längenmessgeräte wurden verbessert und neue Messmethoden eingesetzt.
Der zweirädrige, hervorragend gefederte Handwagen war in den Jahren um 1900 in Betrieb. Die Messtrupps transportierten ihre Ausrüstung auf solchen Wagen. Eine direkt über der Fahrzeugachse fixierte Holzkiste mit verschliessbarer Klappe schützte die Messinstrumente. Seitliche Haken dienten der Aufnahme von Messlatten und Messstangen. Stative fanden auf der Ladefläche ihren Platz. Die Ausrüstung des Wagens besteht aus einer drei Meter hohen Messlatte und zwei gestreiften Messstangen sowie Stativen für Messintrumente und einen aufsetzbaren Messtisch.
Gemäss Weisung des Grundbuchgeometers mussten die Grenzpunkte per 23. März 1914 mit dem Theodoliten aufgenommen werden. Ab diesem Zeitpunkt verwendeten die Feldgeometer zum Messen der Aufnahmelinien (Abszissen) 5-m-Latten und für die senkrechten Abstände (Ordinaten) Stahlmessbänder. Neu standen den Messtrupps transportable Geschirrhütten (Gartenhäuschen) zur Verfügung, die bei ungünstiger Witterung zugleich als Unterkunftsraum für das Personal dienten. Der Handkarren war somit ab 1914 ein Auslaufmodell.