Jakob Stampfer, Zürich 1550/1552
Silber gegossen und getrieben, graviert, teilweise vergoldet
H. 38 cm
Inv. 1882.103.
Amerbach-Kabinett
1555 hatte Bonifacius Amerbach dieses kapitale Stück von seinem Freund, dem Konstanzer Bürgermeister Thomas Blarer, erworben. Die umständliche Verwendung als Trinkpokal liess er sich durch eine schriftliche Erläuterung und durch einen Goldschmied erklären. Ein Gast von Amerbachs Sohn Basilius hat 1579 den Gebrauch der beiden Globushälften als Trinkgefäss gar in einer Schilderung überliefert. Ob diese Verwendung von seinem Hersteller, dem Zürcher Goldschmied Jakob Stampfer (1505/1506–1579), ursprünglich schon vorgesehen war, ist nicht sicher. Tatsächlich scheint der wissenschaftliche Charakter dieses Gerätes zu dominieren. Ein runder Fuss mit graviertem immerwährendem Kalender und ein balusterförmiger Schaft tragen die aus zwei Hälften bestehende drehbare Erdkugel. Sie wird vom Äquatorring mit kalendarischen Gravuren und dem graduierten Meridianreif umfasst. Auf der Nordpolkappe sitzt eine kleine Armillarsphäre. Von besonderem Interesse ist die kartografische Darstellung der Erdoberfläche: Das Festland ist vergoldet, die silbernen Ozeane sind mit Seeungeheuern bevölkert; Inschriftgravuren bilden die Erläuterungen.
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