Basel, um 1525
Hagebuchenholz, geschnitzt
H. 43 cm
Inv. 1927.94.
Die in ihrem Leidensausdruck ergreifende Darstellung des toten Christus gehört zu den qualitätvollsten kleinplastischen Basler Bildwerken, die aus spätgotischer Zeit erhalten sind. Der Torso, dem die ursprünglich angedübelten Arme fehlen und zu dem auch das Kreuz verloren ist, stammt aus der Kirche von Courrendlin bei Delémont im Schweizer Jura. Eine Reihe von Vergleichsstücken stützt die Zuschreibung an den Bildschnitzer und Tischmacher Martin Hoffmann, darunter auch zwei Prophetenbüsten im Regierungsratssaal des Basler Rathauses. Aus Stollberg in Thüringen zugewandert, wurde Hoffmann 1507 in Basel zünftig und war bis zu seinem Tod 1530/31 in der Stadt ansässig. In jenen Jahren vor der Reformation in Basel, als der Auftragsrückgang zu zünftischen Auseinandersetzungen führte, meldete sich auch Hoffmann zu Wort: In einem Gesuch an den Basler Rat 1526 wehrte er sich gegen die Verschärfung der Zunftvorschriften, die den Bildschnitzern aus Konkurrenzgründen die bis dahin tolerierte Beschäftigung von Tischmachergesellen untersagten.