Basel, um 1550
Andreas Koch
Silber gegossen und getrieben, graviert, teilweise vergoldet
H. 17,7cm
Inv. 1962.62.
Bei diesem Werk von Andreas Koch (1522-1572) handelt es sich um eine der frühesten Basler Goldschmiedearbeiten mit Beschauzeichen und Meistermarke. Die etwas eigenwillige Form vereinigt Elemente verschiedener Gefässtypen, nämlich des Bechers, des Römers und des Pokals. Drei angelötete Granatäpfel tragen den leicht profilierten Fuss, der in die zylindrische Cupa mündet. Die Form des Fusses wiederholt sich nochmals im sanft ansteigenden Deckel, der sich nun zum ausladenden Knauf entwickelt. Er trägt das Gussfigürchen eines römischen Kriegers mit Flügelhelm, abgebrochener Turnierlanze und Schild. Solch kriegerische Bekrönungen auf geschmiedeten Gefässen waren im 16. Jahrhundert verbreitet; die halb aufgestützte, halb balancierende Stellung des im Inkarnat silbern belassenen Legionärs ist dagegen ungewohnt. Fuss, Cupa und Deckel sind in Fries- und Behangmustern fein graviert; die Ranken, Arabesken und Profilköpfe sind dem Renaissancestil verpflichtet.