Joachim Tielke, Hamburg, um 1708
Sechs Saiten; Decke Fichtenholz; Zarge und Boden Ahornholz; Kanten mit Elfenbein verstärkt; zwei Schallöcher in C-Form; Griffbrett und Saitenhalter mit Schildpatt und Elfenbeinintarsien belegt
L. gesamt 119,4 cm, L. Korpus 68,4 cm
Inv. 1872.65.
Joachim Tielke, 1641 in Königsberg geboren und 1719 in Hamburg gestorben, gehört zu den bedeutendsten Saiteninstrumentenmachern Norddeutschlands. Seine Instrumente sind von besonderer Qualität und meist sehr kunstvoll verziert. Insbesondere die ausgiebige Verwendung von Elfenbein und Schildpatt ist charakteristisch, sass Tielke in der Hafenstadt Hamburg auch nahe an den Bezugsquellen. Trotzdem achtete er auf einen sparsamen Umgang mit den kostbaren Materialien: In einem Londoner Museum befindet sich ein Schwesterinstrument, bei dem alle Ornamentmuster aus Elfenbein der Basler Gambe in Schildpatt und alle Schildpattpartien in Elfenbein sind. Demnach wurde der beim Aussägen der Materialien anfallende „Abfall“ für ein zweites Instrument verwendet. Ein Brandstempel innen auf dem Boden bezeugt eine Reparatur durch den Basler Geigenbauer Simoutre (Mitte 19. Jahrhundert). Sie könnte im Hinblick auf einen musikalischen Einsatz bei einem der ersten Konzerte mit alter Musik auf alten Instrumenten in Basel um diese Zeit vorgenommen worden sein.
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