Basel, 2. Hälfte 19. Jh.
H. 187, B. 135, L. 270 cm
Inv. 1982.164.
Im 18., 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden von den jungen Leuten aus reichen Häusern in Basel regelmässig gemeinsame Schlittenfahrten mit Nachtessen und Tanz veranstaltet. Das Bürgertum übernahm damit die Tradition der höfischen Karussellfahrten des Barocks in einer der Zeit angepassten Form. Diese Basler Schlittenfahrten führten oft ins benachbarte Badische oder Elsass. Wer über keinen eigenen Schlitten verfügte, fand in einer sogenannten "Wurst", einem mehrplätzigen, von einem Kutscher gefahrenen Mietschlitten, Platz. Nicht selten führten die daraus entstandenen Bekanntschaften zu Hochzeiten. Der ausgestellte Wurst-Schlitten gehörte der Basler Droschkenanstalt Gebrüder Keller und wurde bis ca. 1930 benutzt. Ungewöhnlich ist, dass dieser Schlittentyp mit der umlaufenden Sitzbank in Basel "Wurst" genannt wurde. Im Allgemeinen wird mit "Wurst" ein langer, schmaler Schlitten bezeichnet, auf dessen truhenartigem Kasten die Passagiere rittlings auf einem wurstförmigen Lederpolster sassen.
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