In einer frühen Planungsphase des Hauses zum Kirschgarten wurde dieser Raum als «Grand Cabinet de compagnie», d. h. als Gesellschaftszimmer bezeichnet. Bei der Einrichtung des Palais als Wohnmuseum wurde er Mitte des 20. Jahrhunderts mit vier grossformatigen gewirkten Wandtapisserien ausgestattet. Diese wurden 1770 in den weltbekannten Tapisserie-Manufakturen in Aubusson (Zentralfrankreich) hergestellt. Betuchte Basler Bürger bestellten dort wiederholt Wandteppiche für die Ausstattung ihrer prachtvollen Stadtpalais. So schmückten die hier zu sehenden Tapisserien mit ländlichen Szenen ursprünglich den «Bischofshof» (Rittergasse 1). Auch im «Seidenhof» (Blumenrain 34) und im «Segerhof» (Blumenrain 17) befanden sich Tapisserien aus Aubusson, die heute im Haus zum Kirschgarten im 2. Stock ausgestellt sind.