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Lauten, Zithern und Gitarren Studiensammlung

Die Auswahl vereinigt sowohl Saiteninstrumente mit Hals wie Laute und Gitarre als auch kastenförmige Instrumente wie Brettzither und Hackbrett. Ihnen gemeinsam ist die Erzeugung des Tones durch Anreissen oder Zupfen der Saiten mittels Finger oder Plektrum bzw. durch Anschlagen mittels kleiner hölzerner Schlägel. Die Saiten sind aus Darm oder Metall gefertigt, in neuer Zeit auch aus Kunststoff.

Bei den Instrumenten mit Hals orientiert sich die systematische Unterscheidung zusätzlich an der Korpusform. Das bauchige, aus mehreren Spänen zusammengefügte Korpus findet sich bei den Lauten wie auch bei Mandora, Mandola und Mandoline, die Zargenbauweise mit feinen Seitenwänden (Zargen), Decke und Boden bei der Gitarre und ihren Verwandten sowie bei der Cister oder Halszither.

Eine Auswahl von Musikbeispielen:

"Gavotte I und II, aus Suite D-Dur, BWV 1012 für Barocklaute" // Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) // Hopkinson Smith, 13chörige Barocklaute // P 1976, 1988/C 1988; Astrée E 8623.
"Menuetto moderato, 3. Satz aus Konzert F-Dur für Maultrommel, Mandora und Orchester" // Johann Georg Albrechtsberger (1736 - 1809) // Fritz Mayr, Maultrommel, Dieter Kirsch, Mandora, Münchner Kammerorchester, dir. Hans Stadlmair // P/C 1982; Orf C 035 821 A.
"Allegro moderato, aus Sonata Nr. 5 für Mandoline und Gitarre", (um 1800) // Anonymus, Italien // Duo Gervasio, Carmen Schultz, Barockmandoline, Jürgen Thiergärtner, Barockgitarre // P/C 1993; cpo 999 226-2 .
"Andantino-Finale, aus Grande Fantaisie sur l'Opéra Lucia di Lammermoor für ein Mandolinenorchester" // Gaetano Donizetti (1797 - 1848), arr. Christian Parmentier // Ensemble à plèctre des Hauts-de-Seine, dir. Christian Parmentier // P/C 1995; PV7995042.
"Gobak für Balalaika" // Balalaika Ensemble "Wolga" // P/C 1999; EUCD 1499.
"Allegretto, 2. Satz aus Duo A-Dur, op. 55 Nr. 1 für Gitarre" // Fernando Sor (1778 - 1839) // Duo Rossiniane, Roberto Barto und Karl Ernst Schröder, Gitarren nach Roudloff, um 1835 // P/C 1992; HM 971-2 889 875-907.
"Prélude No. 2 für Gitarre" // Heitor Villa-Lobos (1887 - 1959) // Benjamin Bunch, Gitarre // P/C 1998; C & N 747.
"Zumparèddë (Tarantèllë) aus Monte Sant'Angelo (Gargano) für Chitarra battente" // Michele Stuppiella, Gesang und Chitarra battente // P/C 1997; al sur ALCD 173.
"Vaters Polka (trad.) für Toggenburger Halszither" // Ida Bleider (Ebnat-Kappel, SG), Halszither // P/C 1996; claves CD 50-9621.
"Rösslispiel-Walzer (trad.) für Krienser Halszither" // Halstzitherklänge Kriens, 3 Halszithern und 2 Gitarren // P/C 1996; claves CD 50-9621.
"Fridolins Marsch (trad.) für Brettzither // Albin Lehmann, Erika Babler, Glarner Brettzithern // P/C 1996; claves CD 50-9621.
"Der dritte Mann für Konzertzither (Brettzither)" // Karl Haas, Zither // P/C 1991; Koch Präsent 399 494 B3.
"Alte Appenzeller Mazurka für Hackbrett" // Trüll Masolke // Paolo Imola, Lorenz Mühlemann, Hackbrett // P/C 1987; MC ZYT C 260.
"Allegro aus Sonate IX F-Dur für Hackbrett", 18. Jh. // Anonymus, Spanien // Karl-Heinz Schickhaus, Hackbrett von Hendrik Jacobs, Amsterdam 1692 // P/C 1991; Tudor 738.
"Aria detta´La Frescobalda´ für Cembalo" // Giolamo Frescobaldi (1583 - 1643) // Lorenzo Ghielmi, Cembalo (Italien 1697) // P/C 1990; Nuova Era 6799.

Das hier gespielte einmanualige Cembalo wurde von Tony Chinnery 1989 nach einem Instrument von Carlo Grimaldi, Messina 1697, gebaut; dieses wird heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aufbewahrt.
Vergleichsinstrument in der Ausstellung ist das Cembalo von Ioannes Andrea Menegoni, Venedig 1696, im Grossraum im ersten Obergeschoss. Das Musikbeispiel soll die spezifische Klangfarbe eines italienischen Cembalos des 17. Jahrhunderts vermitteln.
"Chaconne la Complaignante aus Suite d-moll" // Louis Couperin (1626 - 1661) // Blandine Verlet, Cembalo (Flandern 1624) // P/C 1992; Astrée E 8735.

Das hier gespielte zweimanualige Cembalo von Hans Ruckers II ist in Antwerpen 1624 entstanden und wird im Musée Unterlinden in Colmar aufbewahrt.
Ein Vergleichsinstrument fehlt in der Ausstellung. Das Musikbeispiel sol die spezifische Klangfarbe eines flämischen Cembalos aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts vermitteln.
"Toccata IX C-Dur für Cembalo" // Johann Jakob Froberger (1616 - 1667) // Christoph Rousset, Cembalo (Flandern 1652, Paris 1701) // P/C 1992, 1997; HMT 7901372.

Das hier gespielte zweimanualige Cembalo von Johannes Couchet ist in Antwerpen 1652 entstanden.
1701 wurde es von einem unbekannten Pariser Instrumentenbauer umgebaut (Ravalement). Heute wird es im Château du Touvet (Isère) aufbewahrt.
Ein Vergleichsinstrument fehlt in der Ausstellung. Das Musikbeispiel soll die spezifische Klangfarbe eines flämisch-französischen Cembalos aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts vermitteln.
"Fantasie Es-Dur, Helm 348 für Cembalo" // Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788) // Christine Schornsheim, Cembalo (Deutschland 1765) // P/C keine Angabe; Bach Haus Edition 200.016.

Das hier gespielte zweimanualige Cembalo von Jacob Friedrich Stefan Hartmann (1731 - 1772) ist in Dresden 1765 entstanden und wird im Bachhaus in Eisenach aufbewahrt.
Ein Vergleichsinstrument fehlt in der Ausstellung. Das Musikbeispiel soll die spezifische Klangfarbe eines deutschen Cembalos um die Mitte des 18. Jahrhunderts vermitteln.
"Capriccio g-moll für Cembalo" // Georg Friedrich Händel (1685 - 1759) // Olivier Baumon, Cembalo ( England 1761) // P/C 1997; Erato 3984-20196-2.

Das hier gespielte einmanualige Cembalo von Burkat Shudi (1702 - 1773) ist in London 1761 entstanden und wird in London, Fenton House, aufbewahrt. Burkat Shudi (Burkhardt Tschudi) stammte aus Schwanden, Glarus, und kam 1718 nach England.
Ein Vergleichsinstrument fehlt in der Ausstellung. Das Musikbeispiel soll die spezifische Klangfarbe eines englischen Cembalos um die Mitte des 18. Jahhunderts vermitteln.
"Menuett G-Dur, BWV Anh. 116 für Spinett" // Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) // Christine Schornsheim, Querspinett (um 1765) // P/C keine Angabe; Bach Haus Edition 200.016.

Das hier gespielte Querspinett von Johann Heinrich Silbermann (1727 - 1799) ist in Strassburg um 1765 entstanden und wird im Bachhaus in Eisenach aufbewahrt.
Vergleichsinstrument in der Ausstellung ist das um 1770 entstandene Querspinett von Johann Heinrich Silbermann, Inv.-Nr. 1878.9., im Grossraum im Erdgeschoss.
"Allegro, Duett Nr. 1, Wq 115" // Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788) // Christopher Hogwood, Christophe Rousset, Clavichord // P/C 1996; L'Oiseau-Lyre 440 649-2.

Die hier gespielten bundfreien Clavichorde von Johann Adolph Hass sind in Hamburg 1761 und 1763 entstanden. Sie verfügen in der Bassoktave über einen zusätzlichen 4'-Saitenbezug.
"[ohne Bezeichnung], 1. Satz aus Sonate c-moll, op 17 Nr. 2 für Tafelklavier" // Johann Christian Bach (1735 - 1782) // Richard Burnett, Tafelklavier ( um 1791) // P/C 1995; SCD-0623.

Das hier gespielte Tafelklavier von Broadwood ist in London um 1791 entstanden (Nr. 1838) und wird im Kunitachi College of Musik in Tokyo aufbewahrt.
Genaue Vergleichsinstrumente fehlen in der Ausstellung. Vergleichbar sind das Tafelklavier von Johann Jacob Brosy, Basel 1790, Inv.-Nr. 1909.416., im Grossraum im Erdgeschoss, und das Tafelklavier von Johannes Zumpe, London 1782, Inv.-Nr. 1956.557., im Grossraum im ersten Obergeschoss.
"Venezianisches Gondellied fis-moll, aus Lieder ohne Worte, op. 30 für Klavier" // Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 - 1847) // Richard Burnett, Tafelklavier (1830) // P/C 1995; SCD-0623.

Das hier gespielte Tafelklavier von Broadwood ist in London um 1830 entstanden (Nr. 37711) und wird in Finchcocks, Kent, aufbewahrt.
Genaue Vergleichsinstrumente fehlen in der Ausstellung. Vergleichbar ist das Tafelklvier von Valentin Krehmer, Basel um 1825 - 1830, Inv.-Nr. 1993.2., im Grossraum im Erdgeschoss.
"Allegro, 1. Satz aus Sonate C-Dur, KV 545" // Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) // Gertrud Kottermaier, Hammerflügel // P/C (1991); Mozarthaus Augsburg 910807 CD.

Der hier gespielte Hammerflügel von Johann Andreas Stein ist in Augusburg 1785 entstanden und wird im Morzarthaus in Augsburg aufbewahrt.
Vergleichsinstrument in der Ausstellung ist der Hammerflügel mit derselben Signatur, Inv-Nr. 1986.112., im Grossraum im ersten Obergeschoss. Das Instrument ist jedoch höchstwahrscheinlich bereits in der Werkstatt der Geschwister Stein entstanden.
"Nocturne Es-Dur, Nr. 1" // John Field (1782 - 1837) // Richard Burnett, Hammerflügel // P/C 1991; CD-SAR 64

Der hier gespielte Hammerflügel von Johann Fritz ist in Wien um 1815 entstanden und wird in Finchcocks, Kent, aufbewahrt.
Vergleichsinstrument in der Ausstellung ist der in Wien 1816 entstandene Hammelflügel von Nannette-Streicher Stein, Inv.-Nr. 1986.105., im Grossraum im ersten Obergeschoss.
"Ländler Nr. 2-5, D. 145" // Franz Schubert (1778 - 1828) // Richard Burnett, Hammerflügel // P/C 1982; CD-SAR 7.

Der hier gespielte Hammerflügel von Conrad Graf ist in Wien 1826 entstanden und wird in Finchcocks, Kent, aufbewahrt.
"Andante spianato G-Dur, op. 22, 1 für Klavier" // Frédéric Chopin (1810 - 1849) // Jean Goverts, Hammerflügel (1832) // P 1988/C 1992; HM 833-2.

Der hier gespielte Hammerflügel von Pierre Erard ist in Paris 1832 entstanden und befindet sich im Grossraum im ersten Obergeschoss, Inv.-Nr. 1970.3265.
"Berceuse für Klavier" // Louis Moreau Gottschalk (1829 - 1869) // Richard Burnett, Hammerflügel (1866) // P/C 1988; CD-SAR 64.

Der hier gespielte Hammerflügel von Erard ist in London 1866 entstanden und wird in Finchcocks, Kent, aufbewahrt.
"Bis Zenzünen's z' Grengiolis für Hackbrett" // Gebrüder Walpen // Paolo Imola, Lorenz Mühlemann, Hackbrett // P/C; MC ZYT C 260.
 
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