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Europäische Trommeln 18. bis 20. Jahrhundert

Dem «Rühren» der Trommel, den stets wiederkehrenden rhythmischen Tonfolgen entsprechen drei ursprüngliche, sich an Menschen richtende Einsatzbereiche des Instruments: (1) Mitteilungen machen bzw. Aufmerksamkeit wecken, (2) zu einer Versammlung «zusammentrommeln» und (3) bei der Arbeit unterstützen und begleiten. In unserer Zeit haben diese Funktionen ihre Bedeutung weitgehend verloren. Noch immer in Gebrauch ist das unterstützende Begleiten der Fusstruppen beim Marschieren.

Die Mehrzahl der nicht aus Basel stammenden Trommeln geht auf die Sammlung Bernoulli zurück und ist dem Bereich des Militärs zuzuordnen. Sie bieten eine reichhaltige Palette von Leinen- und Schraubentrommeln aus zahlreichen Kantonen und aus der Schweizer Armee sowie aus Bayern, Preussen, Frankreich und England; einzelne stammen aus Russland und Irland.

Die Unterscheidung in Schrauben- und Leinentrommeln bezieht sich auf die technische Vorrichtung zum Spannen der beiden Felle. Die politische Zuordnung und das Bestimmen des Funktionsbereichs eines Instruments geschieht anhand der Bemalung, insbesondere der Reife, deren Farben heraldisch bestimmt sind.

Eine Auswahl von Musikbeispielen:

"´Zwei Märsche (Schweiz)´ aus der Tambour-Ordonnanz 1845 für die eidgenössischen Truppen" // Tambouren Inf RS 203/82, dir. Adj. Uof Alex Haefeli // P/C 1983; Gold Records LP 11 183 D.
"Trommelfeuerwerk" // Alex Haefeli (geb. 1938) // Tambouren Felddivision 5 // P/C 1996; amos CD5812.
"Schlacht, 'Erster Theil' aus Wellingtons Sieg oder die Schlacht bey Vittoria, op. 91", (1812) // Ludwig van Beethoven (1770 - 1827)

Trommeln an der englischen Seite
Dann treten dazu englische Trompeten in Es, Marcia 'Rule Britannia'

Französische Trommeln zuerst allein
Dann treten dazu französische Trompeten in C, Marcia 'Marlborough'
Schlacht, Sturmmarsch, Andante.

Ensemble Octophoros, dir. Paul Dombrecht //P/C 1988; ACC 8860 D.
 
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