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Textilkunst

Musterbuch für Indiennes-Stoffe der Fa. Christoph Burckhardt & Co.

Cartel

Basel, 1790-1800

Fa. Christoph Burckhardt & Co.

Pappe, Papier, Schweinsleder

H. 44 cm, B. 28 cm, Dicke 13 cm

Inv. 1995.159.1.-3.

Description

1995 erwarb das HMB als Depositum der Jenny Adèle Burckhardt-Stiftung ein grosses, sehr gut erhaltenes Musterbuch für die Indiennes-Druckerei, in dem mehrere Hundert Stoffmuster enthalten sind. Die repräsentative
Aufmachung des Folianten lässt darauf schliessen, dass er zur Demonstration des Angebotes diente, möglicherweise im Kontor des Firmeninhabers.
Durch das ursprüngliche Etikett ist die Zuordnung des Musterbuches eindeutig: es demonstriert die Produktionspalette der Indiennes-Druckerei Christoph Burckhardt & Co., die von 1790 bis 1812 bestand. Christoph
Burckhardt-Merian (1740-1812) hatte die Firma nach dem Tode seines Vaters gegründet; sein Bruder Leonhard Burckhardt-Mieg führte den väterlichen Betrieb unter der Firmenbezeichnung "Christoph Burckhardt & Sohn" weiter. Die beiden Burckhardtschen Druckereien gehörten zu den ungefähr einem halben Dutzend Indiennes-Fabriken, die an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert in Basel bestanden.

Die Muster sind mit Modeln auf Papier gedruckt; die Andrucke auf Papier entsprechen den Stoffdrucken, sind aber wesentlich klarer in den Konturen und daher für Demonstrationszwecke wie ein solches Musterbuch bevorzugt worden. In den Mustern werden die hohe Qualität wie auch die Vielfalt des Angebotes deutlich sichtbar: einfarbige, nur mit einem Model gedruckte Muster sowie vielfarbige, die mit mehreren Modeln hergestellt wurden, einfache (Streifen, Muster) und grossflächige, sehr kompliziert aufgebaute Muster, meist mit floralen Motiven. Vom einfachen Futterstoff bis zum aufwendig gemusterten Kleiderstoff sind verschiedene Anwendungsmöglichkeiten vertreten. Trotz aller Unterschiede herrscht eine stilistische Einheitlichkeit vor, die auf eine gefestigte und ausgereifte Haltung bei den Entwürfen und die recht begrenzte Entstehungszeit zurückzuführen ist.

Musterbücher des 18. Jahrhunderts für Stoffdruck sind ausserordentlich selten; für die Schweizer Indiennes-Druckereien ist kein vergleichbares Objekt publiziert. Für Basel ist das Musterbuch zudem von besonderer
Bedeutung, da es die hohe, zuvor unterschätzte Qualität der Basler Indiennes-Druckerei deutlich macht. Zudem ist der Gründer und Inhaber der Fabrik Christoph Burckhardt-Merian (1740-1812) auch der Erbauer des Segerhofes am Blumenrain und dadurch eng mit der Geschichte des Historischen Museums Basel verbunden.

Der ästhetische Reiz der Muster ist sehr hoch und die Vielfalt beeindruckend; weit entscheidender ist aber die damit möglich werdende neue Bewertung und Erforschung der Basler Indiennes-Fabrikation. Interessante Aspekte ergeben sich auch durch die vielfältige Verzahnung des Objektes mit der Basler Kunst- und Kulturgeschichte (Portraits, Segerhof etc.)

In den Beständen des HMB befinden sich zahlreiche weitere Objekte, die in den Zusammenhang dieses Musterbuches gehören:
- mehrere Portraits des Firmengründers Christoph Burckhardt-Merian und seiner Frau Dorothea Burckhardt-Merian (1989.78., 1995.363., 1995.364., 1995.370., 1995.371.)
- Musterbuch mit Stoffabschnitten der Firma Christoph Burckhardt & Comp. (1930.735.): Es sind direkte Gegenüberstellungen von Mustern dieses Buches (auf Stoff) mit solchen aus dem neuerworbenen Musterbuch (auf
Papier) möglich.
- Zahlreiche Entwürfe für den Stoffdruck, teilweise bez. CBC (Christoph Burckhardt & Comp.) (Inv.Nr.1930.733.), die interessante Einblicke in den Entstehungsprozess der Muster geben.
- Inventarbücher der Fa. Christoph Burckhardt & Comp. aus dem Segerhof (1988.256.-1988.261.)
- verschiedene Stoffdruckmodel
- Leinensack mit Aufdruck C.B.C. (Christoph Burckhardt & Comp.)

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