mit Bandelier und zwei Schlegeln
wohl Basel (?)
zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Trommel: Esche (?), Nussbaum
Hanfseil, Leder, Darmsaite, Eisen
Leine in sechs Bahnen
Darmsaite zweifach
H. 16,8 cm; Dm. 19,3–20 cm (Fell)
Bandelier: zweischichtiger Wollfi lz,
weiss lackiert
L. 104,5 cm
Schlegel: Buchenholz, schwarz bemalt
Messinghülsen
L. 30,1–30,4 cm
Inv. 1994.268.1.–3.
Kindertrommel des «Drummel-Doggters»
Diese Kindertrommel ist eine getreu verkleinerte Version einer ‹richtigen› Trommel für Erwachsene, weist sie doch auch alle Elemente dieser auf: eine hölzerne Trommelzarge mit zwei Spannreifen, die mittels einer in sechs Bahnen geführten Leine und Lederschlaufen (sog. Strupfen) gespannt werden können.
Seitlich ist eine Regulierschraube angebracht, auch ein richtiges Bandelier mit den Schlegeln fehlt nicht. Im Gegensatz zu Spielzeugtrommeln dienten solche Kindertrommeln wirklich dem Erlernen des Trommelns, angepasst an die geringere Körpergrösse von Kindern.
Auf dieser Kindertrommel lernte der Basler Fritz (Robert) Berger (1895– 1963) als Kind. Später verfasste er, mittlerweile zum Dr. iur. promoviert, die einflussreiche Publikation «Das Basler Trommeln» (Basel 1928). Diese Schrift enthält neben einer Darstellung der Geschichte der Basler Trommlertradition und einer Trommelschule vor allem eine neuartige Notenschrift, die sich heute in Basel weitgehend durchgesetzt hat. Auf ihn gehen auch eine besondere Schlegelhaltung, Armbewegung und Trommelstreich (coup de charge) zurück, die das Basler Trommeln so charakteristisch machen.