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Textilkunst

Fahne der Gewerkschaft der italienischen Maurer und Handlanger in Liestal (Sindacato Italiano Liestal Muratori-Manovale)

Cartel

Region Basel/Liestal, 1905 datiert

Seidentaft, mit Deckfarben bemalt; Goldfransen; Messing

H. 120 cm, B. 120 cm

Inv. 2003.141.

Description

Die Industrialisierung hatte zu einem gewaltigen Zuwachs der Industriearbeiter an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen geführt. Da die Arbeitsbedingungen meist hart waren, die Löhne gering und die soziale Absicherung schlecht, kam es seit den 1880er Jahren wiederholt zu einer grossen Zahl von Streiks. Für Basel von besonderer Bedeutung war der Streik des Maurerfachvereins und der italienischen Maurergewerkschaft im Frühjahr 1903, zu dessen Beilegung sogar die Armee hinzugezogen wurde. Die Arbeitskonfl ikte, die sich vor allem auf die Forderung höherer Minimallöhne und die Senkung der täglichen Arbeitszeit auf 9,5 Stunden bezogen, förderten das Entstehen von diversen Arbeitervereinigungen in den nächsten, von vielen Streiks geprägten Jahren; schweizweit wurden allein 1906 und 1907 ca. 540 Streiks verzeichnet.
1908 zählte die organisierte schweizerische Arbeiterbewegung ungefähr 90 000 Mitglieder, darunter viele ausländische Arbeitnehmer. Das galt vor allem für die Baubranche. Bei den Steinarbeitern, Maurern und Handlangern war der Anteil der Italiener sehr hoch, so dass es teilweise auch rein italienische, teils schweizerisch-italienische Zusammenschlüsse gab.
Ein italienischer Verband war die 1905 gegründete Gewerkschaft der italienischen Maurer und Handlanger in Liestal (Sindacato Italiano Muratori-Manovale). Während viele Fahnen von Berufsverbänden das Bildmotiv von zwei einander umfassenden rechten Händen und den Schriftzug «Einigkeit macht stark» zeigen, wurden bei dieser Fahne eine stärker berufsbezogene Darstellung und ein kämpferischerer Ton gewählt. Die Vorderseite trägt in goldenen Lettern die Worte «PROLETARI DI TUTTO JL MONDO UNITEVI». Mit dem Aufruf «Proletarier aller Länder vereinigt Euch!» endet das von Karl Marx (1818– 1883) und Friedrich Engels (1820–1895) verfasste, im Februar 1848 in London veröffentlichte Manifest der Kommunistischen Partei. Dieser Satz ist bis heute Kampfruf und Motto der Kommunisten geblieben. Zwischen den beiden Schriftzügen und oberhalb von zwei zusammengebundenen Lorbeerzweigen sieht man im Zentrum der Fahne in realistischer Darstellung die Werkzeuge der Maurer: Spitzhacke und Schaufel, Kelle und Hammer, Winkeleisen und Senkblei. Die Rückseite der Fahne nennt Namen und mit «12. Novembre 1905 Liestal» auch Gründungsort und -datum der Gewerkschaft.

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