Deckelterrine

Description

Das Historische Museum Basel besitzt eine bedeutende Sammlung Strassburger Fayencen. Zahlreiche Stücke aus Basler Privatbesitz, dazu Wappen Basler Familien auf den Geschirren und nicht zuletzt Strassburger Kachelöfen in Häusern der Basler Oberschicht machen deutlich, dass Basel während des 18. Jahrhunderts ein wichtiger Absatzort für die hochwertigen Waren der Strassburger Manufaktur war. In der Sammlung des Museums bestimmen kostbar bemalte Einzelstücke den Bestand. Ein schlichter gestaltetes Service, das im Jahr 2015 erworben wurde, lenkt den Blick vom Einzelstück auf das Ensemble. Zu einem bereits seit 2009 vorhandenen Bestand mit Tellern und Platten konnten - mit Hilfe der Stiftung für Kunsthandwerk des 18. und 19. Jahrhunderts - weitere Teller und die passende Terrine angekauft werden. Alle Teile sind durch ihre Marken als Werke aus der Produktionszeit unter Joseph Hannong (1762-1781) ausgewiesen. Die cremig weisse Glasur verleiht den Geschirrteilen eine fast porzellanhafte Erscheinung. Die Teller weisen die sog. Silberform auf; diese überträgt die Formen getriebener Geschirrteile in die Keramik. Goldene Filets betonen die Formen und lassen sie scharfkantiger erscheinen als sie eigentlich sind. Von der Schlichtheit der Teller und Platten hebt sich die Terrine mit ihren mächtigen Formen und reichen Dekoration deutlich ab; sie folgt einem Vorbild aus der Porzellanmanufaktur Sèvres. Bei der Terrine betonen die goldenen Konturen den Reliefdekor mit aufgelegten Blättern. Mit diesem grossen Service kann nun die Wirkung und Bedeutung der einheitlich gedeckten Tafel dargestellt werden. Diese Möglichkeit wurde bereits für die Ausstellung „Silber & Gold“ genutzt: Im grossen Salon des Hauses zum Kirschgartens verleiht das neuerworbene Service den Basler Goldschmiedeobjekten auf der Tafel den zeitlich, regional und qualitativ passenden Hintergrund.