Naumburg-Zeitz, um 1200
Berthold II. von Meissen (1186-1206),
zwei wieder zusammengesetzte geschnittene
Hälblinge (halbe Brakteaten-Pfennige)
der Münzstätte Zeitz
Vs. Bischof mit Krummstab und Kreuzstab auf Regenbogen thronend von vorne, zweifacher Perlkreis sowie vier Kreuzchen kreuzweise am Rand
Silber, geprägt und zerschnitten; wieder durch Hinterklebung zusammengefügt
Dm. 38-40 mm; Gewicht 1,076 g (gesamt)
Inv. 2008.311.
Seit den karolingischen Reformen unter König Pippin und Karl dem Grossen wurden bis ins 12./14. Jahrhundert hauptsächlich nur Silber-Pfennige geprägt. Halbpfennige oder Obole wurden nur recht selten ausgemünzt, so dass man sich bei Bedarf Hälblinge durch Zerschneiden eines Pfennigs beschaffte. Dieser gerade in den Dünnpfennig- oder Brakteaten-Gebieten Mitteldeutschlands verbreitete Usus entwertete offenbar nicht den Nominalwert der Münze. Dieser Münzgebrauch ist auch ein Zeichen für die sich intensivierende Geldwirtschaft in den Städten und auf den Märkten, wo man immer mehr geringwertigeres Geld für den täglichen Geldverkehr benötigte.
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