Strassburg, um 1750-1754
Manufaktur Paul Hannong, Strassburg
Fayence mit Aufglasurbemalung
H. 6 cm, Dm. 26,5 cm
Inv. 1996.293.
Schaugerichte gehören zu den spektakulärsten und faszinierendsten Objekten im Bereich der Strassburger Fayence. Deutlicher als jedes benutzbare Tafelgeschirr demonstrieren sie den dekorativen Aufwand, der zur Tafelkultur des 18. Jahrhunderts gehörte. Die Freude an der Augentäuschung, an der Verblüffung eines irregeleiteten Betrachters mag zudem zum Amusement der Gäste beigetragen haben. Das aus dem Basler Kunsthandel erworbene Objekt hat eine prominente Herkunft, es stammt aus der Thurn und Taxis'schen Sammlung im Schloss St. Emmeram in Regensburg, dessen Standortetikett es noch trägt. Eine Marke fehlt, was auf eine Entstehung vor 1754 hindeutet, als die Marke PH zur Kennzeichnung eingeführt wurde. An der Zuweisung nach Strassburg bestehen dennoch keinerlei Zweifel; Geschirrform, Glasur und die am Rande aufgemalten Streublumen sind eindeutig Strassburger Herkunft.
Zwetschgen als Schaugericht sind recht selten; häufiger sind Oliven, auch Kirschen, Viertel von gekochten Eiern, Artischockensegmente, und sogar angemachte Salate treten auf. Zwei Oliventeller besitzt das HMB bereits, und 1993 hatte ein Schaugericht mit Salatherzen angekauft werden können. Die Schale mit Zwetschgen vervollständigt dieses Ensemble und bereichert die bedeutende Sammlung Strassburger Fayencen um ein qualitätvolles und für die
Schausammlung attraktives Objekt.
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