Meissen, um 1725-1730
Porzellan mit Aufglasurmalerei
H. 22,5 cm, B. 9,8 cm; B. 2,2 cm (Deckel)
Inv. 1997.15.
Die vierkantige Flaschenvase, entstanden in Meissen wohl zwischen 1725 und 1730, ist mit einem sog. Kakiemon-Dekor bemalt. Benannt wurden Dekore dieser Art nach dem Töpfer Sakaida Kakiemon, der in der japanischen Porzellanstadt Arita wirkte; charakteristisch sind Motive wie Bambus- und Prunusstauden, Päonien, Reisighecken, Tiger-, Drachen- und Löwendarstellungen, die spannungsvoll mit grossen, weiss belassenen Grundflächen kontrastieren. Je zwei gegenüberliegende Seiten der vierseitigen Vase sind mit einer streng stilisierten Prunusstaude und und einer symmetrisch angelegten Blütenpflanze bemalt, wie sie in gleicher Form bei erhaltenen japanischen Vorbildern vorkommen. August der Starke, Kurfürst von Sachsen und Gründer der Meissener Porzellanmanufaktur, verwahrte in seiner Sammlung grosse Mengen chinesischer und japanischer Porzellane, die den Meissener Modelleuren und Malern als Vorbild dienten. Die Vase hat kleine Materialschäden und ist im Brand leicht verzogen, wie es bei frühen Meissener Porzellanen recht häufig vorkommt. Diese Unregelmässigkeiten zeigen anschaulich die grosse technische Herausforderung dieses in Europa noch ungewohnten Materials. (MR)
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