Nach dem überwältigenden Erfolg seines «Odhecaton» ruhte sich Ottaviano Petrucci nicht auf seinen Lorbeeren aus; was in den nächsten Jahrzehnten folgte, war eine Flut gedruckter Musik, die allen zugänglich war. Sammlungen mit geistlicher und weltlicher, vokaler und instrumentaler, einfacher und komplexer Musik wurden von Musikliebhabern vor 500 Jahren gekauft und erfreuen uns auch noch heute.
Die zehn «libri di frottole», die zwischen 1504 und 1514 gedruckt wurden, spiegeln die Vielfalt an Thematiken in der weltlicher Musik wider, die an den italienischen Höfen, besonders an den Herzöginnenhöfen wie denen von Isabella D´Este, Lucrezia Borgia und Beatrice D´Este, beliebt waren. Durch deren Druck wurden diese Stücke für die Welt außerhalb des Hofes verfügbar.
Zum Jahresbeginn tauchen wir in einen imaginären Winterabend am Hofe ein, wie er beispielsweise in den Räumen Isabellas in Mantua hätte stattfinden können, und lassen uns von der Frische und unmittelbaren Natürlichkeit der Frottole in den humanistischen Diskurs der Höflinge über Gegensätze, Sprachspiele, hohe Dichtkunst und ernste und humorvolle Gedanken über die Höhen und Tiefen des Lebens verführen.
María Cristina Kiehr (Gesang), Josep Cabré (Gesang), Mirko Arnone (Renaissancelauten), Leonardo Bortolotto (Bassgambe), Silvia Tecardi (Diskantgambe, Viola d´arco, Konzeption, Leitung)
Türöffnung 17.45 Uhr - Konzert 18.15 Uhr
Weltweit einmalige Konzertreihe, die Musik und Renaissancekultur in den Mittelpunkt stellt. «Eine Renaissance der Renaissance», welche durch professionelle Musiker:innen aus Basel erfahrbar gemacht wird.