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Einladung zum "Inventarium"

Ein historischer Druck voller Museumsgeschichten

Im September 1900, sechs Jahre nach der Eröffnung des Historischen Museums, fertigte der Basler Maler Alfred Soder (1880-1957) als Professor für Lithografie an der Allgemeinen Gewerbeschule diesen Druck an. Zuerst fallen uns die nackten Kinder im Bildvordergrund auf. Soder nutzte seine künstlerische Freiheit und liess die Kinder mit den Museumsobjekten spielen.

Eines setzt sich einen Helm, eine sogenannte Zischägge, auf und das andere studiert ein dickes Notenbuch. Als Inspiration für seinen Druck diente dem Maler eines der zehn sogenannten «Historischen Zimmer» in der Dauerausstellung der Barfüsserkirche. In dem «Studierzimmer» sitzt ein älterer Herr am geöffneten Fenster an einem Schreibtisch. Möglicherweise inventarisiert er gerade die zahlreichen Museumsobjekte, die ihn umgeben.

 

Das geübte Auge erkennt mindestens elf Objekte, die sich bis heute in der Museumssammlung und zum Teil in den Ausstellungen befinden.

Über dem geöffneten Fenster befinden sich drei Glasmalereien mit religiösen Darstellungen. Die zwei Stifterscheiben des Basler Bischof Christoph von Utenheim (HMB, Inv. 1894.255. und HMB, Inv. 1891.92.) rahmen die Basler Standesscheibe ein, die eine von Hans Hohlbein dem Jüngeren inspirierte Madonna zeigt (HMB, Inv. 1930.93.).

Links neben dem Inventuristen steht ein grosser schmiedeeiserner Kronleuchter aus der Kathedrale von Sion, dessen 12 Kerzen Licht in die Studierstube bringen (HMB, Inv. 1899.242).

Dahinter sehen wir eine reich verzierte Truhe, die als eines der ersten Objekte aus dem Bestand der ehemaligen Dompropstei in den Besitz des Museums überging (HMB, Inv. 1870.627.). Auf der Truhe steht der sogenannte Basler Universitätsbecher (HMB, Inv. 1882.90.). Der Pokal, der aus einem Straussenei geformt ist, wurde der Universität Basel zu ihrem 300-jährigem Jubiläum geschenkt, bevor er in die Sammlung des Historischen Museums kam. Dahinter ist ein Reliquienkästchen und ein Weihrauchgefäss aus dem Basler Münsterschatz zu sehen (HMB, Inv. 1894.174.).

Beim genauen Hinschauen entdecken wir einen Stoff, der auf der Wand hinter dem Kronleuchter aufgespannt ist. Es handelt sich um den Wirkteppich mit fünf Heiligenfiguren (HMB, Inv. 1873.12.).

Auf dem Buffet an der Rückwand des Zimmers ist eine der 12 Weinkannen, die vormals dem Kleinen Basler Rat gehörtem (HMB, Inv. 1875.29.) zu erkennen. Daneben lehnt ein bislang nicht identifizierte Buckelplatte an der Wand.

Am linken Bildrand stehen diverse Waffen – wir sehen Hellebarden, eine mit Quasten verzierte Spiesslanze und im Vordergrund einen Zweihänder.

Lange Zeit wurde dieser kreative und amüsante Druck im Museum als Dankeskarte für Donatorinnen und Leihgeber verwendet. Inzwischen ist die Karte selbst in die Museumssammlung eingegangen (HMB, Inv. 1988.70.). Heute dient sie dem Inventur-Team als Einladung und Ankündigung für die kleine Ausstellung «Inventarium. Eine Dokumentation der Generalinventur», die ab dem 29. Juni 2022 in der Barfüsserkirche gezeigt wird.

2. Juni 2022 – Anne Hasselmann

Anne Hasselmann ist Historikerin und Assistenzkuratorin. Im Museum unterstützt sie Ausstellungs- und Sammlungsprojekte. Zuletzt hat sie die kleine Sonderausstellung «Inventarium. Eine Dokumentation der Generalinventur» konzipiert.

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