Nur mit der Inventarnummer kann ein Objekt aus der Sammlung identifiziert und lokalisiert werden.
So wichtig die Beschriftung der Objekte also ist, so schwierig ist sie gleichzeitig auch. Denn nicht alle Objekte können mit dem gleichen Material oder an der gleichen Stelle beschriftet werden.
Alle Objekte erhalten in der Generalinventur eine QR-Etikette mit der Inventarnummer. Zudem sollen die Objekte, wenn möglich, mit dieser Nummer beschriftet werden. Dies hat den Vorteil, dass auch beim Verlust eines Etikettes das Objekt noch identifizierbar ist. Vor allem bei Bechern, Grafiken, Fotografien und Büchern ist es schwierig, ein Etikett am Objekt zu befestigen.
Objektbeschriftungen sind aus konservatorischer Sicht sehr empfehlenswert, wenn diese reversibel ist. Daher können die Inventis vor allem bei Objektmaterialien wie Papier, Holz und Metall selbständig die Beschriftung vornehmen. Die Beschriftung anderer Objektmaterialien erfolgt in Absprache mit oder ausschliesslich durch die Zuständigen der Abteilung Konservierung.
Je nach Objektmaterial müssen unterschiedliche Beschriftungsmaterialien benutzt werden. Es werden Schreibmaterialien und Isolierschichten gewählt, die sich möglichst rückstandslos entfernen lassen.
Grafiken, Fotografien und Bücher werden am besten mit einem weichen Bleistift Stärke 2B nach folgender Konvention angeschrieben: Die Beschriftung von Grafiken und Fotografien erfolgt auf der Rückseite unten links. Bücher werden aufgeschlagen und auf dem vorderen Vorsatz beschriftet.
Das Beschriften von Metall- und Holzobjekten ist schwieriger. Zuerst muss eine möglichst unauffällige Stelle am Objekt gefunden werden. Für die Beschriftung wird eine Beschichtung ausgewählt, die aus Isolierschicht und Deckschicht besteht. Bei nicht beschichteten Objekten erfolgt zuerst der Auftrag einer Isolierschicht aus einer ParaloidTMB44-Aceton-Lösung. Sobald diese getrocknet ist, wird darauf fein säuberlich die Inventurnummer mit einem schwarzen oder weissen Faserfeinschreiber oder Gelschreiber geschrieben. Darüber erfolgt noch eine Schutzschicht aus Plexigum PQ 611 in Isooctan. Bei beschichteten Objekten muss bei der Materialauswahl darauf geachtet werden, dass die bestehende Schicht, beispielsweise Firnis oder Lack, nicht beschädigt wird.
Ein sogenannter Multimeter sagt uns, ob die Metallobjekte beschichtet sind oder nicht. Bei nicht beschichteten Metalloberflächen schlägt der Multimeter aus, weil es sich bei Metall um ein leitendes Material handelt.
Falls die Objekte beschichtet sind, müssen wir testen, ob sich der Lack oder Firnis löst. Hierfür wird ein Wattestäbchen mit Aceton leicht benetzt und auf eine unauffällige Stelle aufgetragen. Falls die Beschichtung des Metalls oder Holzes an dieser Stelle ermattet, darf keine acetonhaltige Isoliersicht benutzt werden.
Objekte können nicht mit diesem Verfahren beschriftet werden, wenn die Reversibilität, also das Rückgängigmachen der Beschriftung, nicht gegeben ist und die Sichtbarkeit des Bleistiftes verblassen könnte.
Dies betrifft vor allem Objekte aus Kunststoff, da die meisten organischen Lösungsmittel die Kunststoffoberfläche angreifen und matte Stellen am Objekt hinterlassen. Für die Inventis ist es schwierig zu erkennen, ob es sich um eine Kunststoffimitation oder um ein originales Material handelt. Daher muss in solchen Fällen das Fachpersonal aus der Abteilung Restaurierung-Konservierung für die Objektbeschriftung beigezogen werden.
Katherine Wildman arbeitet als Registrarin und Teilprojektleiterin im Team der Generalinventur und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Verwaltung der Deposita des HMB.
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