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Das Podiumsgespräch zum Nachschauen

Das grosse Aufräumen – Inventur im Museum

Unaufgeräumte Museumssammlungen sind eine typische Situation. Das erfuhren wir in der zweiten Runde unserer Reihe «Museen im Gespräch».

Gibt es also ein Standartvorgehen für Sammlungsbereinigungen? Und was machen wir mit den gewonnenen Erkenntnissen? Das Gespräch gibt es nun zum Nachschauen.

Im Gespräch, das von Mirco Melone, Leiter der Generalinventur am Historischen Museum Basel, moderiert wurde, erfuhren wir von unterschiedlichen Registrierungs- und Bereinigungsprojekten musealer Sammlungen. Daniel Schmutz vom Bernischen Historischen Museum berichtete von «Freudenschreien», die aus den Büros der Mitarbeitenden des Sammlungserschliessungs- und Bereinigungsprojekt (SEB) beim «Memory für Fortgeschrittene» zu hören waren.

«Denn wir wissen nicht, was wir haben»

Bettina Giersberg vom Museum des Landes Glarus griff den Befund «denn wir wissen nicht, was wir haben» auf, um das Vorhaben einer erstmaligen Generalregistratur der Sammlung zu begründen. Der Sammlungsleiter der Winterthurer Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Severin Rüegg, sprach von dem Registrierungs- und Reinigungsprojekt als Grundlage für die Zugänglichkeit und Vermittelbarkeit von Museumsobjekten.

Die Experten und die Expertin für das grosse Aufräumen diskutierten über (un)realistische Vorstellungen und Ideen von Politik, Öffentlichkeit, Auftrag- und Geldgeber. Diese können die Sammlungsbereinigungen zu «Fantasieprodukten» werden lassen. Ausserdem wurde über den Nutzen einer betriebswirtschaftlichen Herangehensweise mit Kennzahlen und Minimalvorgaben gesprochen.

Die Folgen der Bereinigung

Im Zentrum des Gesprächs stand immer wieder die Frage nach den Folgen der Bereinigungen für die Sammlung. Einerseits wird sie durch den Wissenszuwachs «veredelt». Andererseits drängen sich museumsethische Bedenken nach einem zu radikalen Eingriff in das historische Sammlungsgefüge auf, wenn wir in Anbetracht von Dubletten, schlechtem konservatorischem Zustand oder bei vermeintlich uninteressanten Objekten Deakzessionen in Betracht ziehen.

So führte uns das Gespräch zu der Frage nach dem Sinn von Sammlungsbereinigungen und dem Output dieser Jahrhundert- und Millionenprojekte. Hier öffnete sich die Spannbreite von dem gewonnenen grundlegenden Wissen über Sammlungsbestände über eine digitale Zugänglichkeit – nicht zuletzt für aussermuseale Interessensgruppen wie Universitäten – bis hin zu der Frage nach einem veränderten Verständnis von Museumsobjekten, das zu einer neuen Nutzbarkeit für die kulturhistorische Vermittlung führen könnte.

 

Das Podiumsgespräch als Video

Die anschliessende Führung durch die kleine Ausstellung «Inventarium. Eine Dokumentation der Generalinventur» zeigte, wie die Sammlungsbereinigung im Historischen Museum Basel durchgeführt wird. Das Team der Generalinventur freut sich über die gelungene Fortsetzung der Gesprächsreihe, die am 4. Mai 2023 unter dem Titel «Woher kommen die Objekte? Provenienzforschung im Museum» erneut stattfinden wird.

 

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1. Februar 2023 – Anne Hasselmann

Anne Hasselmann ist Historikerin und Assistenzkuratorin. Im Museum unterstützt sie Ausstellungs- und Sammlungsprojekte. Zuletzt hat sie die kleine Sonderausstellung «Inventarium. Eine Dokumentation der Generalinventur» konzipiert.

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