Warum dieses oder jenes Objekt ins Museum gehört, fragen sich unsere Inventis bei ihrer Arbeit im Depot beinahe täglich. In der ersten Runde unserer Reihe «Museen im Gespräch» haben wir mit Expert:innen nach Antworten gesucht. Das Gespräch gibt es nun zum Nachschauen.
Im Gespräch, das von Anne Hasselmann moderiert wurde, erfuhren wir von unterschiedlichen Motivationen, die Sammlungsverantwortliche dazu bewegt hatten Objekte aufzunehmen oder abzulehnen. Dabei bestimm(t)en nicht nur individuelle Entscheidungen, sondern auch Zufälle, institutionelle Zwänge oder der erinnerungspolitische Zeitgeist die Zusammensetzung der Museumssammlungen.
Anna Joss, Flavio Häner und Patrick Moser suchten nach Antworten in der Sammlungsgeschichte des Landesmuseums Zürich, des Naturhistorischen Museums und des Historischen Museums Basel. Der Blick zurück erklärt die Dinge. Darüber waren sich die Expertin und die Experten für 250 Jahre Sammlungsgeschichte einig.
Die historische Praxis des Sammelns in den drei betrachteten Museen zeigt Brüche, Phasen und Kontinuitäten, die uns den Wandel in den Museumssammlungen verstehen lassen. Gemeinsam mit dem interessierten Publikum sprachen die Expertin und die Experten über die Herausforderung des Sammelns und Dokumentierens der Gegenwart und wie beispielsweise immaterielles Kulturerbe in digitaler Form bewahrt werden kann.
Die anschliessende Führung durch die kleine Ausstellung «Inventarium. Eine Dokumentation der Generalinventur» zeigte, wie Sammlungsentscheidungen und ihre Folgen im Museum sichtbar gemacht werden können. Das Team der Generalinventur freut sich über den gelungenen Auftakt der Gesprächsreihe, die am 26. Januar 2023 unter dem Titel «Das grosse Aufräumen. Inventur im Museum» fortgesetzt wird.
Anne Hasselmann ist Historikerin und Assistenzkuratorin. Im Museum unterstützt sie Ausstellungs- und Sammlungsprojekte. Zuletzt hat sie die kleine Sonderausstellung «Inventarium. Eine Dokumentation der Generalinventur» konzipiert.
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