Mittelalterliche Gebetbücher waren zugleich wertvolle Andachtshilfen und luxuriöse Statussymbole. Es gab sie in verschiedenen Formen: Psalter enthielten die 150 biblischen Psalmen, die die Grundlage des täglichen Gebets bildeten. Breviere umfassten das vollständige Jahresprogramm der Gebete, die Geistliche und Ordensleute verrichten mussten. Stundenbücher boten Laien gestraffte Versionen der Stundengebete, die der Jungfrau Maria, der Passion und dem Kreuz Christi, dem Heiligen Geist und den Toten gewidmet waren. Dazu kamen Auszüge aus den Evangelien und Gebete für besondere Anliegen, massgeschneidert nach Wunsch der Besitzer:innen.
Funkelndes Gold und die kostbaren Bilder illuminierter Gebetbücher verliehen den täglichen Andachten im Mittelalter einen besonderen Glanz.