Der 2018 eingerichtete Chor der ehemaligen Franziskanerkirche zeigt eindrückliche Denkmäler des Mittelalters. Dabei berichten Bildwerke aus Basel, dem Gebiet des Oberrheins, der Schweiz und Süddeutschlands von Glaubenswelten, in denen die Kirche das tägliche Leben dominierte. Hochkarätige Objekte verdeutlichen die formalen Veränderungen ebenso wie den Wandel von Funktionen. Sie geben Einblick in Ausstattung und Bildprogramme mittelalterlicher Kirchen und verweisen auf liturgische Zwecke und religiöse Vorstellungen. Wichtige Motive der mittelalterlichen Kunst wie der Kruzifixus und das Marienbild werden thematisiert und führen uns zu Liebe, Leid und Hoffnung, aber auch zu Glanz und Elend einer längst vergangenen Zeit. Damit erschliesst die Ausstellung Zusammenhänge und religiöse Werte, die vielleicht in unserer vorwiegend konfessionslos gewordenen Gesellschaft fremd geworden sind.
Das grösste Exponat der Ausstellung, der 1512 entstandene Marienaltar aus Santa Maria in Calanca (Kanton Graubünden), wird in zwei Animationsfilmen neu erschlossen, die das Büro Berrel Gschwind im Auftrag des Historischen Museums Basel produzierte.